Nah an der Realität

Schon seit vielen Jahren richtet der TSV Glinde einen Landestechniklehrgang aus, der außerhalb der gewohnten Mattenumgebung stattfindet.
Die Teilnehmer trainieren in Zivil, so dass schon ein gewisser Bezug zur Wirklichkeit auf der Straße hergestellt werden kann.

Als Stammreferent ist auch unser Trainer Sigi wieder dabei gewesen.
Etwas über 30 Teilnehmer sowohl aus dem Ju-Jutsu wie auch aus dem Jiu-Jitsu haben sich bei sommerlichen Temperaturen eingefunden. 

Aus leider sehr aktuellem Anlass hat sich Sigi das Thema „Attentate mit dem Messer“  als Lehrgangsinhalt für seinen Part vorgenommen.
Hintergrund war das jüngste Attentat in Mannheim, bei dem 5 Menschen verletzt und 1 Polizeibeamter getötet worden ist. Zur Einstimmung auf dieses Thema wurde den Teilnehmern zunächst ein Video dieses Attentats gezeigt. Anhand dieses Videos wurde dann Sequenz für Sequenz analysiert und die einzelnen Phasen dieses Attentats besprochen und  Möglichkeiten einer Verteidigung aufgezeigt.

Obwohl der Attentäter nicht wie ein geübter Messerstecher angegriffen und sich nur auf 1 Angriffswinkel beschränkt hat, konnte er großen Schaden anrichten. Selbst nachdem er am Boden lag, konnte er noch weitere Menschen verletzen.

Aufgrund dieser Abläufe wurden dann Verteidigungsmöglichkeiten aufgezeigt und eifrig trainiert. Damit es nicht zu Verletzungen kommt, wurden  Schaumstoffteile benutzt. Hierbei wurde versucht die beim Attentäter sichtbare starke Aggression ansatzweise nachzuempfinden, um die Angriffe entsprechend dynamisch vorzutragen. Schnell wurde deutlich, dass es doch einen großen Unterschied zwischen dem Training auf der Matte und der Realität gibt. Im Training geht es um das Einüben möglichst perfekter Techniken und der Partner greift natürlich  nicht mit der Intensität und Wut eines Attentäters an.

Angriffe/Attentate mit dem Messer sind leider keine Seltenheit mehr. Auch in unserer näheren Umgebung hat sich im vergangen Jahr ein derartiges Attentat ereignet und zwar im Zug in Brokstedt. Dort starben 2 Menschen und 4 wurden verletzt.

Es ist daher durchaus sinnvoll sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.