Ju-Jujutsuka beeindruckt durch Dreierkontakt und Ellenbogentechnik!

Am 14.1.2012 – einem herrlich sonnigen Tag – fanden sich schätzungsweise ca. 60 erwartungsvolle Kampfsportler im Dojo des Lübecker Judo Club zum Eröffnungslehrgang 2012 des SHJJV ein. Alle Graduierungen, vom Anfänger bis zum Großmeister, waren vertreten.

Nachdem alle ihren Platz zum Angrüßen gefunden hatten, ging es los. Jedoch nicht mit dem eigentlichen Lehrgang. Die Begrüßung nahm zunächst Jens Dykow als Vertreter des LJC und auch in seiner Funktion als Prüfungsreferent des SHJJV vor.

Jens machte in seiner Begrüßungsrede uns Ju-Jutsuka deutlich, was der Begriff Großmeister im traditionellen Sinne eigentlich bedeutet. Es war die Rede von wenigen „echten“ Großmeistern in unserem Land. Und dann viel der Name „Siegmund Sobolewski“. Unser Großmeister und Mentor Sigi verkörpert den Großmeister so, wie es nur wenige tun. Dies waren sinngemäß die Worte von Jens Dykow. Bescheidenheit, Ehrlichkeit und sich nicht zu schade zu sein bei einfachen sowie bei anspruchsvollen Aufgaben im und außerhalb des Trainingsumfeldes mit anzupacken sind nur wenige Eigenschaften, die einen Großmeister auszeichnen. Als Jens seinen Ausflug in die Traditionen des Ju-Jutsu beendet hatte, war mir wieder einmal bewusst, welch eine Ehre uns im TSV Reinbek zuteil wird, von einem Großmeister wie Sigi, unterrichtet zu werden. Ich denke, dass ich da für alle Ju-Jutsuka sprechen kann.

So jetzt geht es aber los!

Nein! Ein weiteres Highlight leitete den Lehrgang ein. Manfred Feuchthofen, welcher ein alter Wegbegleiter von Sigi ist, bekam den 8. Dan verliehen. Womit er nun zu den Top 20 Ju-Jutsuka im Land gehört. Welch ein Start für meinen ersten Lehrgang! Alle waren sichtlich berührt, aber jetzt sollte es endlich losgehen und alle waren voller Erwartung.

Dreierkontakt? Ellenbogentechnik? Klingt doch nicht so schwer?! Nach einigen einfacheren Aufwärmübungen ging es los. Unser Referent Sigi zeigte diverse Möglichkeiten den Dreierkontakt einzusetzen. Was ist eigentlich Dreierkontakt? Sigi verdeutlichte uns immer wieder, wie wichtig es ist, den Dreierkontakt sauber zu beherrschen, um einen Konterangriff aufbauen zu können.

Annahme, Weiterleitung, Sicherung und Konter – zack da liegt der Angreifer am Boden. Das ist Dreierkontakt! Sigi wäre nicht Sigi, wenn es einfach wäre. Wie immer griff er ziemlich schnell in seine Trickkiste und verblüffte selbst die Dan-Träger unter uns. „Häh, wie geht das denn?“- hörte ich nicht allzu selten.

Alle waren begeistert, wie effektiv und vielfältig sich der Dreierkontakt gestaltete. Ob Ellenbogenschlag, Schwinger, Aufwärtshaken oder Gerade, alles konnte mit dem Dreierkontakt abgewehrt und gekontert werden. Nach 1,5 Stunden höchster Konzentration und schweißtreibendem Dreierkontakt, schickte uns unser Referent in die ersehnte Pause. 15 Minuten müssen reichen, sagte Sigi. Aber das war uns allen egal. Schnell verschwanden ein oder zwei Stückchen Kuchen und dann standen alle wieder bereit und voller Motivation auf der Matte zum zweiten Teil des Tages – Ellenbogentechniken.

Hier demonstrierte Sigi uns eindrucksvoll mit welchem einfachen und schnell zu erlernenden Mittel man sich hervorragend verteidigen kann. Ob passiv oder aktiv, ob im Innen-Fight oder auf Distanz, der Ellenbogen ist eine ernst zu nehmende Waffe. Dies wurde uns allen sehr schnell bewusst. Auch hier, wie schon zuvor beim Dreierkontakt, gestalteten sich die Techniken als äußerst vielfältig und wirksam. Natürlich kam der Showeffekt auch nicht zu kurz. Und so hatten die „Kampfkünstler“ unter uns genauso Ihren Spaß wie die Ju-Jutsuka, die mehr Wert auf SV legten.

Nach zwei, drei Spezialtechniken des Referenten – irgendwie war doch heute alles speziell – neigte sich der Lehrgang dem Ende zu. Bei den meisten Teilnehmern ging die Aufnahmefähigkeit gegen Null und Sigi beendete den Lehrgang gegen 18:00 Uhr. Allem in allem haben wir alle einen anspruchsvollen und sehr lehrreichen Lehrgang erleben dürfen, bei dem der Spaßfaktor sehr hoch war.

Hervorzuheben ist Thorsten Wießner (1. Dan), welcher mit unermüdlichem Einsatz jede Technik mit Sigi beeindruckend vorgeführt und veranschaulicht hat.

Vielen Dank Sigi und Thorsten für diesen tollen Tag in Lübeck im Dojo des Lübecker Judo Club.

Text: Nico Droschinski