Nun ist es soweit, der Tag auf den wir alle seit Monaten hingearbeitet haben ist da! Wir alle sind gut vorbereitet, wissen was wir zu tun haben und auch das wir es können – und trotzdem ist eine leichte Anspannung und Nervosität zu spüren.
Die Ersten der insgesamt sieben Prüflinge (Christina Kulemann, Nico Droschinski, Patrick Sobolewski , Benjamin Wanjura, Steffen Wiechert, Finn Juhl und Tim Schlegel) sind schon da. Im Dojo steht bereits ein kleiner Tisch mit Stuhl , der Platz des Prüfers. Die Stimmung ist gut, wir sind gut vorbereitet man erkundigt sich gegenseitig nach dem Befinden und ob jeder eine entspannte Nacht vor dem großen Tag hatte.
Nach und nach sind alle im Dojo eingetroffen. Einige von uns machen sich warm, dehnen sich oder probieren noch ein letztes mal Techniken aus, während andere gelassen auf und ab gehen. Dann betritt unsere Prüferin (Maud Gdulla 3.Dan JJ) das Dojo. Im weißen Gi und schwarzem Gürtel gekleidet wirkt es dadurch irgendwie nicht ganz wie eine Prüfung, sondern eher wie ein Treffen zum gemeinschaftlichen Training. Es folgen noch einige kleine Tipps vom Meister (Siegmund Sobolewski 7. Dan) und er wünscht uns eine gute Prüfung.
Wir stellen uns auf, die Prüferin begrüßt uns, stellt sich vor und gibt noch einige Hinweise zum Ablauf der Prüfung. Und dann ist es soweit… die ersten Namen werden aufgerufen, mein Herz schlägt schneller und doch fühle ich mich recht sicher. Die ersten Prüflinge beginnen mit dem Vorführen der Bewegungstechniken und es sieht gut aus was sie da zeigen. Es werden nach und nach die geforderten Techniken einzeln oder in Kombination abgefragt und vorgeführt.
Ein Partnerwechsel wird angekündigt und zügig steht jemand aus der Gruppe auf geht nach vorn, verbeugt sich vor der Prüferin und seinem Gegner und weiter geht es. Ich beobachte, wie alle ihr Gelerntes gut und sicher umsetzen. Das Selbstvertrauen wächst weiter und langsam weicht die Anspannung mit dem Gedanken, dass man sich wohl doch zu sehr wild gemacht hat und hier niemandem der Kopf abgerissen wird.
Dann fällt mein Name. Das Herz beginnt noch einmal etwas schneller zu schlagen, obwohl ich gerade auch als Angreifer auf der Matte stand. Nach den ersten zwei Techniken merke ich, dass es ganz gut läuft und die gewohnte Ruhe wie beim Training ist wieder zurück.
Zwar mache ich nicht alle Techniken wie ich sie mir vorher überlegt habe, aber dafür andere gelernte aus dem vielseitigen Trainingsprogramm, welches weit mehr als nur die das Gelbgurtprüfungsprogramm umfasst. Anschließend müssen noch einmal alle zur freien Auseinandersetzung mit offenen Händen auf die Matte und dann ist es geschafft.
Es folgt eine kurze Pause und es ist allen anzusehen, dass die Anspannung komplett aus dem Dojo verbannt ist. Jeder hat sein Bestes gegeben und auch super umgesetzt.
Ein letztes Mal stellen wir uns an diesem Tag auf, zur Verkündung des Ergebnis und dies lautete: „Es haben alle die Prüfung bestanden“. Dann halte ich sie in der Hand, die Urkunde zur bestandenen Prüfung und eine innerliche Zufriedenheit macht sich breit.
Abschließend kann man sagen, dass die Anspannung und Nervosität am Anfang gar nicht sein brauchte, denn alle haben Ihr Gelerntes sicher vorgetragen und waren gut vorbereitet und es wurde auch wirklich niemandem der Kopf abgerissen. Einen Dank für die gute Vorbereitung und mentale Unterstützung an unserem Meister sowie unserer gesamten Gruppe der Ju-Jutsu-Abteilung Reinbek für das tolle miteinander trainieren.
Author: Steffen Wiechert